Ob Naturkatastrophe, wirtschaftliche oder humanitäre Krise. Die Erfahrung zeigt, dass diejenigen besser durch die Krise kommen, die über tragfähige persönliche BINDUNGEN und eine gute KOORDINATION verfügen. Genau darum geht es im Community Organizing.

In den vergangenen drei Wochen haben die Gruppen von STARK! im Kölner Norden einen Aktionsplan ausgearbeitet, um der Corona-Krise zu begegnen und begonnen zu arbeiten. Dazu haben auch zum ersten Mal die Bürgerplattformen Bundesweit aus Berlin, Duisburg und Köln gemeinsam an einem Thema gearbeitet. In einer Befragung der Mitgliedsgruppen und lokalen, regionalen, Bundesweiten und thematischen online-Konferenzen wurden die aktuelle Lage, Bedarfe und Handlungsfelder bestimmt. Auch wenn wir nicht genau wissen, was auf uns zukommt, lässt sich ein Fahrplan für die kommenden Monate absehen.

  • In Kontakt bleiben. Wir halten die Beziehungen zueinander aufrecht.  
  • Hilfe und Solidarität leben. Wir entwickeln gemeinsam, konkret und solidarisch Hilfen, um Gruppen in der Ausnahmesituation zu stärken aber vor allem um den mittel- und langfristigen Herausforderungen aktiv zu begegnen.
  • Wir arbeiten weiter an unseren Themen, auch wenn sich viel verändert.
  • Zurück zu den Grundlagen. Wir nutzen die erprobten Methoden des Community Organizing um die Krise zu meistern und gestärkt aus ihr hervorzugehen. Dafür sind sie gemacht.
  • Not macht erfinderisch. Wir gehen mit den Herausforderungen kreativ um und nehmen positive Entwicklungen mit in die Zeit „nach Corona“.

Ein erster wichtiger Schritt zur Bewahrung unserer Handlungsfähigkeit war die Umstellung von einer Kultur der persönlichen Begegnung auf die Arbeit per Telefon und Internet. Auch wenn das persönliche Treffen nie ersetzt werden kann, hat das sehr gut funktioniert. Es war eine große Leistung, dass alle diesen Schritt mitmachen konnten. Denn es kann nicht vorausgesetzt werden, dass alle den gleichen Zugang zu Geräten, gutes Internet und das technische Know-How haben. Teilhabe kann hier auch nur gelingen, wenn gegenseitige Unterstützung greift.

Im nächsten Schritt wurden in Berlin, Köln und Duisburg gemeinsam die wichtigsten Fragen zusammengetragen, an denen auch in Köln ein ad-hoc Team weiterarbeitet.

  • Wie kommt Hilfe bei denen an, die sie wirklich brauchen?
  • Wie können Gruppen weiterhin handlungsfähig sein und Organizing betreiben?
    • Beziehungen pflegen, aufbauen und halten
    • Kontakte zu Entscheidern erhalten und erweitern
    • Möglichkeiten finden, um Aktivitäten und Aktionen durchzuführen
    • Konkrete Ideen für Ramadan und Ostern
  • Finanzielle Hilfen und Notlagen: Welche Hilfen gibt es und kommen sie bei denen an, die sie wirklich brauchen? Welche Hilfen fehlen?
    • Hier drängt besonders die Frage, wie kleinere Vereine, MSO´s und Gemeinden, die sich bisher selbstständig finanziert haben, ihre Ausfälle ersetzen können. Diese Organisationen leisten einen äußerst wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Krise. Anders als Unternehmen und Selbstständige können sie bisher kaum auf Hilfe zugreifen.
  • Wie können wir gute Ideen über die Krise retten? Wie lassen wir kreative Ideen entstehen und nutzen die derzeitige Offenheit für eine nachhaltige Stärkung?
  • Was passiert in anderen Ländern, mit denen wir verbunden sind, was in Europa?
  • Wird die Last der Krise gerecht verteilt? Wer „zahlt die Zeche“, wer empfängt Hilfe?
  • Was passiert in der Politik? Wachsen Populismus, rechte Tendenzen und Spaltungen?

Wir arbeiten weiter an unseren Themen

  • Diskriminierung im Fitnessstudio. Auch hier hat sich viel geändert. Die Studios sind ebenfalls von der Schließung betroffen und werden wahrscheinlich Hilfen erhalten.
  • Faire Wohnungsvergabe. Wie wird sich die Corona-Krise kurzfristig auf den Wohnungsmarkt und eine mögliche wirtschaftliche Rezession auf den Bau neuer Wohnungen und die Mitpreise auswirken? Nur einige von vielen Fragen, die uns beschäftigen.
  • Wird es eine Kommunal- und Integrationsratswahl am 13. September geben? Wenn ja, in welcher Form? Wird ein Wahlkampf für die Parteien möglich sein?

Nach der Krise

Momentan ist kaum abzusehen, wann es ein „Danach“ geben wird und wie es aussieht. Wir rechnen derzeit mit einer schrittweisen Öffnung, dass allerdings große Veranstaltungen und damit auch unsere Aktionen mit mehreren Hundert TeilnehmerInnen noch viele Monate untersagt bleiben werden. Daher werden wir neue Formen des gemeinschaftlichen Handelns finden müssen. Aber besonders am Thema der Wahlen und der Wahlbeteiligung werden wir in dieser Zeit arbeiten.Wahrscheinlich ist auch, dass die Auswirkungen des shut-downs und einer möglichen Wirtschaftlichen Rezession Themen für 2020 und 2021 ergeben werden.

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