+++ #KölnMussReden: Aktion mit Kölner Ratsfraktionen für 29.4. bestätigt! Wir stellen unsere Forderungen an den Rat vor und holen Zusagen ein. Die Veranstaltung findet über Zoom statt. Teilnahme nur mit Anmeldung unter neele.behler@organizing-nrw.de +++

Alle reden über Alltagsdiskriminierung und Rassismus

Alltagsdiskriminierung und Rassismus sind gesellschaftliche Probleme, die auch zahlreiche Kölner*innen ganz konkret in ihrem Alltag betreffen. Seit knapp zwei Jahren arbeiten wir an diesen Themen und haben bspw. Geschichten aus der Schule, vom Arbeits- und Wohnungsmarkt, von der Disko- oder sogar von der Fitnessstudiotür aber auch von den öffentlichen Ämtern gehört.

Um dies sichtbar zu machen, haben wir einige der Erfahrungen in Videos festgehalten.

Köln muss reden – Gesamtfilm Teil 1 – sieben Geschichten

Köln muss reden – Gesamtfilm Teil 2 – unsere Forderungen an die Kölner Politik

Ihr musstet ebenfalls Erfahrungen mit Alltagsdiskriminierung machen, die ihr teilen wollt?

Dann kontaktiert uns unter koeln@organizing-nrw.de oder 0163 8791998. Seid STARK!, seid dabei, #KölnMussReden!

Alltagsdiskriminierung passiert jeden Tag und das können wir leider nicht in jedem Fall verhindern. Was wir aber schaffen können und müssen, ist den Betroffenen zu zeigen, dass wir als Gesellschaft, dass wir als Stadt hinter ihnen stehen und sie dabei zu unterstützen, sich gegen diejenigen zur Wehr zu setzen, die diskriminieren. Hier muss sich auch in Köln einiges verbessern!

Was wollen wir erreichen?

Dies wissen auch Kölner Politik und Verwaltung seit langem. Deshalb wollen wir, dass Diskriminierung und Rassismus klar auf die kommunalpolitische Agenda in Köln gesetzt werden. Neben den Medien und der Zivilgesellschaft muss auch die Politik hier Verantwortung übernehmen. Die Situation der Betroffenen kann durch politische Entscheidungen des Kölner Rates verbessert werden! Damit wir das schaffen, haben wir mit unserer Kampagne „Gemeinsam gegen Alltagsdiskriminierung in Köln“ Forderungen und einen Plan entwickelt, wie wir diese umsetzen wollen.

Und dafür fordern wir diese Maßnahmen:

1) Mehr Beratungsangebote für betroffene Kölner*innen schaffen! Das bedeutet bspw. mehr Personal für die Antidiskriminierungsbüros, die Menschen, die Alltagsdiskriminierung und Rassismus erleben mussten, beraten und unterstützen. Das ist wichtig!

2) Klare Regeln auch für die Kölner Verwaltung, ihre Behörden und Ämter! Um das zu schaffen muss die Antidiskriminierungsrichtlinie für die Verwaltung endlich verabschiedet werden. Wir fordern einen klaren Zeithorizont bis wann dies erfolgt.

3) Klare Kante an Unternehmen und Anbieter von privaten Dienstleistungen: Keine diskriminierenden Geschäftspraktiken in Köln! Für die Fälle in denen dies doch passiert, braucht die Stadt Sanktionsmechanismen, die es momentan nicht gibt. Wir haben hierfür einen Vorschlag, den der Rat prüfen lassen soll.

Mehr Geld für die Antidiskriminierungsbüros. Es ist wichtig, dass es Organisationen gibt, die die Betroffenen beraten und in diesen Prozessen begleiten, wie es bspw. die Kölner Antidiskriminierungsbüros (ADB’s) tun. Durch die Zunahme der Alltagsdiskriminierung nehmen auch die Beratungsanfragen an die ADBs zu, wie auch die Jahresberichte der Büros zeigen. Dadurch haben die ADBs zu wenig Personal, um alle Betroffenen beraten und begleiten zu können. Hier muss die Politik tätig werden und ausreichend Geld in die Hand nehmen, damit mehr Personal für diese wichtige Aufgabe eingestellt werden kann! Hinzukommt, dass es seit dem Umzug des Caritas-ADBs nach Kalk auf der linksrheinischen Seite keine Organisation mehr gibt, die Diskriminierungsberatung anbietet. Auch das neue Antidiskriminierungsbüro der AWO bietet leider „nur“ Präventionsangebote an, die auch sehr wichtig sind, die Beratung von Betroffenen aber nicht ersetzen können. Auch hier braucht es neue Beratungsangebote für die Betroffenen im linksrheinischen Süden und Norden Kölns.

Antidiskriminierungsrichtline für die Kölner Verwaltung. Diskriminierung und Rassismus sind auch innerhalb der Kölner Verwaltung und durch ihre Mitarbeitenden ein Thema. Laut Berichten der ADBs fallen viele der jährlichen Fälle in diesen Bereich. Aus diesem Grund wird bereits seit langem eine verbindliche Antidiskriminierungsrichtlinie gefordert. Diese wurde jedoch bis heute nicht verabschiedet. Wir fragen uns, wie kann das sein? Damit Köln hier endlich vorankommt, wollen wir einen verbindlichen Zeithorizont von den zuständigen Akteuren in Verwaltung und Politik zugesagt bekommen, bis wann diese Richtlinie beschlossen sein wird. Davon profitieren alle: Die betroffenen Mitarbeitenden der Verwaltung sowie die Kölner*innen und Kölner, die auf eine faire und gleiche Behandlung durch ihre Behörden und Ämter angewiesen sind.

Konsequenzen für diskriminierende Unternehmen. Was tun wir als Stadt, wenn bspw. Unternehmen beim Zugang zu ihren Gütern und Dienstleistungen diskriminieren? Momentan passiert nicht viel. Im besten und seltenen Fall erhalten die Betroffenen vor Gericht Recht, die Unternehmen zahlen eine Geldstrafe als Schadensersatz, aber können ihre diskriminierende Geschäftspraxis einfach fortsetzen, wie wir es im Bereich Fitnessstudio erleben mussten. Ebenfalls viele der jährlichen Fälle der ADBs fallen in diesen Bereich. Deshalb schlagen wir vor, dass das Kölner Gewerbeamt eine solche unzulässige Geschäftsführung anmahnen und notfalls über den Entzug oder die nicht Ausstellung einer zukünftigen Gewerbelizenz ahnden sollte. Ob dies möglich ist, soll der Rat prüfen lassen, damit solche Fälle nicht länger akzeptiert, sondern sanktioniert werden.

Wie wollen wir das erreichen?

Wir wollen also nicht länger nur darüber reden, sondern hier bei uns in Köln wirkliche Verbesserungen mit und für die Betroffenen erreichen. Für den 29.04.2021 haben wir die Fraktionen und Gruppen des Kölner Rates zu unserer digitalen Veranstaltung „#Kölnmussreden!“ eingeladen. Dort werden wir unseren gewählten politischen Vertreter *innen den Film „#Kölnmussreden!“, den wir momentan gemeinsam mit Betroffenen und verbündeten Kölner Organisationen produzieren und unsere Forderungen präsentieren. Damit wir feste Zusagen der Kölner Politik erreichen können, organisieren wir gerade den öffentlichen Druck in Form von verbündeten Organisationen aus der Kölner Stadtgesellschaft.

Wer ist dabei? Bisher unterstützen folgende Organisationen die Kampagne und unsere Forderungen: Agora Köln, AG Bleiben, AK muslimische Geflüchtetenarbeit, Aktionsbündnis muslimischer Frauen, Allerweltshaus AWH, Armillaria Kollektiv, AStA Spoho Köln, AStA Uni zu Köln, Beratungs- und Fortbildungszetrum muslimischer Frauen e.V., BIPoC Ensemble-Netzwerk, Deutsch-türkischer Verein Köln, DGB Jugend Köln, EMUG e.V., Fa!r international, Genc Asip, HSG Sowi, Initiative Übergang Deutzer Drehbrücke, Interkult Porz e.V., Jusos Köln, Köln leben und gestalten / Klug e.V., Kölner Jugendring, Kölner Willkommensinitiativen, NSU Nutma, ÖgG e.V., Rubicon., Start with a friend, RE:Cologne Kölner Studis gegen Rechts, Studierendenwerk Köln, Wali-Asr Kulturzentrum

 

Pin It on Pinterest

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen